Sulima I. Anthropologische Dialektik von Bildung und Tradition // Lebensbegleitendes Lernen. № 3 (11), 2015, DOI: 10.15393/j5.art.2015.2921
Ausgabe 3 (11) | Kontinuierliche Ausbildung in der gegenwärtigen Welt: Methodologie der Forschung und Projektierung |
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Anthropologische Dialektik von Bildung und Tradition
Sulima I I Dr. der Philos., Prof. am Lehrstuhl für Philosophie der Staatlichen pädagogischen Universität Nishnij Nowgorod (Nizhnij Nowgorod, Russland), sulima.i.i@mail.ru |
Schlagwörter: der Mensch Bildung Geschichte Tradition Kultur Absichtlichkeit Vermittlung |
Zusammenfassung: Der Artikel ist der Behandlung der Verbindungen des Menschen, der Bildung und der Tradition gewidmet. Der Verfasser stützt sich auf die Ideen von H.G. Gadamer, W. Dilthey, M.Scheler, M.Mamardaschwili, M.Heidegger und K.Jaspers und reflektiert über die Aufgabe der Bildung als eine Form der alltäglichen Einführung in die Tradition, die die evokative Funktion bei einem erfüllt und natürliche Grundlagen erzieherischen Charakters (Gewissen, Ehre, streben nach dem Schönen, der Freiheit und a.m.) erweckt. Der Weg eines Menschen streckt sich durch das Feld des Angenommenen und Anerkannten in der Geschichte. Die Aufgabe der Bildung besteht darin, dabei zu sein. Die Einheit der wehrenden Funktion verbindet Bildung mit philosophischer Hermeneutik. Die Schule, die nur ratio, Kenntnisse und Fertigkeiten der Schüler entwickelt, kann die Tradition nicht bewahren. Die humanistisch bezogene Bildung trägt einen co-existenziellen Charakter. Das erschließt das System der Verhältnisse mit den Ereignissen, unter anderem auch historischen. Dieses System beschränkt sich aber nicht auf die Organisation der rationalen Erkenntnis der Fakten, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Eine stabilisierende Rolle in der Gesellschaft spielt das Bildungssystem, das die Sage der Vorfahren enthält und die wichtigsten Werte in der Zeit der heranwachsenden Generation vermittelt. Im Artikel wird Vielseitigkeit des Prozesses der Aneignung der Vergangenheit hervorgehoben. Die Aufmerksamkeit der LeserInnen wird auf das Werden des Menschen im Kontext der Entwicklung einer Tradition in der Sprache, auf ästhetische Dominanz und auf die Rolle der Kunst gelenkt. Die Möglichkeit der Bewahrung der Institution „Bildung“ ist, so der Verfasser, mit dem Kern der Tradition verbunden, d.h. mit den grundlegenden Werten und der Formung eines Ideals des Menschen und überdies mit der ständigen Wiederkehr zur klassischen Bildung mit ihrer philosophischen und historischen Komponente, deren Ziel immerfort Homo traditionale ist. Die Aufgabe der Bildung besteht darin, dass der Mensch mit seiner Vernunft in die Grundlagen von Allem hineindringt. Alles andere kann ohne Evozieren studiert werden, d.h. in den Papierquellen, im Internet oder anderen Informationsquellen gefunden werden. |
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DOI: http://dx.doi.org/10.15393/j5.art.2015.2921