Knight S. Wissen finden: Was bedeutet es, "wissen", wenn wir auf der Suche sind? // Lebensbegleitendes Lernen. № 2 (10), 2015, DOI: 10.15393/j5.art.2015.2802


Ausgabe 2 (10)

Innovative Herangehensweise an die Organisation des lebenslangen Lernens

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Wissen finden: Was bedeutet es, "wissen", wenn wir auf der Suche sind?

Knight S
Mr. der Päd., Aspirant am Institut der Medien und Bildung (Offene Universität Großbritanniens),
tweet@sjgknight
Schlagwörter:
Wissen
Informationssuche
Suchmaschinen
Suchstrategien
soziale Netzwerke
Informationsfilter
metakognitive Fertigkeiten
Zusammenfassung: Der Artikel behandelt das Problem der epistemischen Folgen des sozialen und technischen Zusammenwirkens des Menschen und Informationen, die unter anderem für den Bereich der Bildung von Bedeutung sind. Die Suche nach bestimmten Kenntnissen in einem offenen Informationssystem wird als ein spezifisches Erkenntnisinstrument betrachtet. Der Autor untersucht die Fragen: Welche Rolle beim Wissenserwerb spielen heute Suchmethoden und -kompetenzen?; Wie beeinflussen sie Informationserwerb bei den Schülern und die Einschätzung deren Kenntnisse seitens der Lehrenden?; Berücksichtigt der Benutzer Qualität und Auswirkung der Wissensquellen, die er verwendet? Die Funktion der modernen Suchsysteme und sozialer Netzwerke legt der Verfasser als Träger verschiedener Suchstrategien und Informationsvorstellung dar. Die Suchmaschinen (Google, Bing Social, DuckDuckGo), soziale Netzwerke (wie z.B. Facebook), Internet-Technologien und Anwendungen (Semantic Web, Facebook Graph Search, Tumblr) werden in Bezug auf deren Zielorientierung verglichen. Verschiedene Varianten der Störungen können unter dem Einfluss der Filterblase übertragen werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Suchmaschinen dem Benutzer unvollständige Informationen wegen Personalisierung und anderer Spezifika des Filters SERP anzeigen können. Dabei erhalten die Benutzer mit nicht immer zuverlässige Kenntnisse, die daraufhin dazu tendieren, zu falschen Meinungen zu werden. Der Forscher entwickelt die Idee über die Vorbereitung des Menschen auf die Suche, die sich nach der Informationsvielfalt und Einsicht des Wissenskontextes richtet. Eine der künftigen Aufgaben muss die Erarbeitung neuer Suchmaschinen werden, die die Fähigkeit zur Personalisierung enthalten und das Risiko der Auswirkung „einer voreingenommenen Meinung“ (testimonial injustice) und „einer hermeneutischen Unzuverlässigkeit“ (hermeneutical injustice) vermindern. In diesem Zusammenhang erscheint es sehr wichtig, den ursprünglichen Standpunkt des Benutzers im Prozess der Erkenntnis zu berücksichtigen. Dieser Standpunkt sollte die Überprüfung, Filtration, Analyse und Einschätzung der erworbenen Information sowie Erfassung der Wissenslücken erzielen. Das alles bedingt eine Reihe der Fragen an das bestehende Bildungssystem: Was ist „Wissen“ und wie soll man sein Vorhandensein prüfen? Es entsteht auch die Aufgabe, kritisches Denken entwickeln und Ansichten auswerten zu können, die Ergebnisse der Informationssuche bilden. Die vom Verfasser gezogenen Schlussfolgerungen können für Forscher im Bereich Philosophie der Bildung, Fachleute der IT-Kommunikation, Schul- und Hochschullehrkräfte und Mitarbeiter der Weiterbildung von Interesse sein.

Der hier abgedruckte Text des Artikels stellt die originale Fassung (Knight Simon. Finding Knowledge: What Is It to „Know“ Wenn We Search? / Societe of the Query Reader / Ed. By R.König and M.Rasdch; Institute of Network Cultures, 2014, P.227-238) dar, die unter dem selben Titel mit Urhebergenehmigung von Simon Knight und seines Herausgebers (Institute of Network Cultures in Amsterdam) und auf Lizenz von Creative Commons (CC BY-NC-SA 3.0) ins Russische übersetzt und mit nötigen Kommentaren des Übersetzers versehen ist.
Siehe das Original im Englischen im freien Zugang:
URL: http://networkcultures.org/wp-content/uploads/2014/06/SotQmagazine_def.pdf

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DOI: http://dx.doi.org/10.15393/j5.art.2015.2802