Daxner M. Kreativität und kulturelle Entwicklung unter einem Militäreinsatz // Lebensbegleitendes Lernen. № 1 (9), 2015, DOI: 10.15393/j5.art.2015.2726


Ausgabe 1 (9)

Bildungsmanagement in einer offenen, globalen Gesellschaft

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Kreativität und kulturelle Entwicklung unter einem Militäreinsatz

Daxner Michael
Dr. der Soz., Prof.,, Präsident der Universität Oldenburg, Minister für Bildung und Wissenschaft bei UNMIK im Kosovo (2000-2002), Berater beim Bildungsministerium in Afghanistan (2003-2005),
michael.daxner@fu-berlin.de
Schlagwörter:
Militäreinsatz
kulturelle Entwicklung
Bildung
Kreativität
soziale Bildung
Zusammenfassung: Der Artikel ist dem Problem des schöpferischen Potenzials und der kulturellen Entwicklung in den Bedingungen der Militärintervention und in der Nachkriegszeit gewidmet. Er trägt einen interdisziplinären Charakter und beinhaltet soziale, politische, kulturelle und pädagogische Schwerpunkte. Als Grundlage für seine Schlussfolgerungen benutzt der Verfasser seine eigene Erfahrung auf dem Balkan und in Afghanistan als Berater im Bereich Bildung und Kultur. Der eingehenden Analyse ist die Situation der Entwicklung des sozialen und Bildungsbereiches während der Kriege und unter den Bedingungen des folgenden humanitären Einsatzes unterworfen. Der Verfasser versucht folgende Fragen zu beantworten: Wie entwickeln sich die Jugendlichen in der Gesellschaft, die im Laufe dreier Generationen den Frieden einbüßte? Entstehen neue Bildungswege im Laufe der ersten Intervention? Auf welche Weise fördern und verhindern Kriegsbedingungen die Begabungsentwicklung und das Erwachsenwerden? Wie werden formale und non-formale Bildung einander während Militäreinsatzes ähnlicher? Besondere Aufmerksamkeit wird im Artikel der Kreativität als Überlebenskunst während des einen Wertewandel hervorrufenden und neue Persönlichkeitsäußerungen formenden Militäreinsatzes geschenkt. Der Begriff „Kreativität“ wird in Bezug auf den Kontext einer extremalen Kriegs- oder Militäreinsatzsituation präzisiert. Verschiedene Erscheinungsformen der Kreativität werden, so der Verfasser, in der Nachkriegszeit einen Ausgangspunkt für die weitere kulturelle Entwicklung und soziale Ausbildung der Jugendlichen bilden. Anhand verschiedener Medienquellen werden Beispiele der schöpferischen Aktivitäten der Jugendlichen in Afghanistan angeführt, welche die kulturelle und soziale Entwicklung stark beeinflussen. Es wird behauptet, dass die Beschäftigung mit Sport- und Kunstarten einen beträchtlichen Teil zum Wiederaufstieg der lokalen Kultur sowie zur Annäherung an die Kultur der Staaten, die eine humanitäre Unterstützung beträgt. Der Verfasser zieht die Schlussfolgerung, dass die Fragen der Bildung unbedingt auf allen Ebenen der Verhandlungen über die Zukunft der Länder, die einen Militäreinsatz erlebten, behandelt werden müssen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.15393/j5.art.2015.2726