Gwosdewa M. Oxymora und Metaphern der Lernleistungen im gegenwärtigen Russland // Lebensbegleitendes Lernen. № 4 (8), 2014, DOI: 10.15393/j5.art.2014.2650


Ausgabe 4 (8)

Modernes wissenschaftliches Vokabular des lebenslangen Lernens

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Oxymora und Metaphern der Lernleistungen im gegenwärtigen Russland

Gwosdewa M S
,
gvozdeva@petrsu.ru
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Zusammenfassung: Im Artikel wird das für das moderne Russland akute Problem hervorgehoben, wie das Ausbildungsergebnis im Kontext des lebenslangen Lernens festgelegt wird. Mit dem Begriff „Oxymoron“ bezeichnet man Eklektismus und Heterogenität in der Praxis der Einschätzung, was eine eigenartige pädagogische „Verbindung des zur Verbindung nicht Geeigneten“ bildet. Während das Oxymoron in der Stilistik eine absichtliche Verbindung widersprüchlicher Begriffe bedeutet, kommt dieser Widerspruch in der realen Einschätzungspraxis als parallele Existenz der Bildungsstandards verschiedener Generationen auf verschiedenen Bildungsstufen zum Ausdruck. Das spiegelt verschiedene konzeptuelle Verfahrensweisen wieder und führt zur Situation, dass praktizierte Pädagogen Ideologie und Kontroll- und Einschätzungsinstrumente vermischen. Die Verfasserin zeigt den Unterschied zwischen der Kontrolle und der Einschätzung, indem sie sie nach verschiedenen Grundsätzen vergleicht: Bildungsphilosophie, pädagogisches Paradigma, Ansatz, Aufgaben, Bildungsergebnisse und Haupttypen. Im Artikel werden auch Arten der Bildungsstandards (eines normativen, eines kriterienbezogenen, eines individuellen) als Grundsätze für ein Expertenurteil beschrieben. Dabei erwirbt eine Schlüsselbedeutung die Sprache, die in einem Einschätzungsverfahren benutzt wird und in der die Mittel und Ergebnisse interpretiert werden. Die aktiv durchgesetzten Einschätzungsmittel, die benötigte Klarheit des Verfahrens, einerseits, und das Fehlen des eindeutigen Begriffsapparats für Einschätzung, andererseits, lassen Metaphern benutzen. Die Metapher als eine Übertragung von einem Begriff auf einen anderen, ermöglicht es, an die Teilnehmer des lebenslangen Lernens den Sinn der neuen Bildungspraktika zu vermitteln. Viele Metaphern sind in den Entlehnungen und Fachwörtern zu finden. Klarheit entsteht für Fachleute aus den Übersetzungen und Diskussionen über Bedeutungseigenheiten. Eine besondere Aufmerksamkeit wird im Artikel dem pädagogischen Sinn des Fachwortes „Backwash-Effekt“ („backwash/washback“) als einer Charakteristik der Einschätzung, dem historischen Hintergrund seiner Durchsetzung in den Begriffsfeld der Pädagogik, dem Vergleich des semantischen Umfangs des russischen und englischen Fachwortes, dem Versuch seiner metaphorischen Analyse geschenkt. Im Artikel wird der Platz der genannten pädagogischen Erscheinung im Problemkreis der Einschätzung im Rahmen des lebenslangen Lernens bestimmt. Als Untersuchungsmethoden sind folgende benutzt: die Analyse der theoretischen Quellen sowie der Internetressourcen in der russischen und englischen Sprache, Verallgemeinerung, Kontent-Analyse, Beschreibung des metaphorischen Modells des Fachwortes. Die im Artikel dargelegten Behauptungen können Anreize zur weiteren Diskussion unter den Fachleuten schaffen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.15393/j5.art.2014.2650