Editorial // Lebensbegleitendes Lernen. № 1 (5), 2014, DOI: 10.15393/j5.art.2014.2282


Ausgabe 1 (5)

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Editorial


Die vorliegenden Materialien sind die erste Frühjahrsausgabe der Zeitschrift „Lebensbegleitendes Lernen: 21.Jahrhundert“.

Hoffentlich haben Sie das neue Design sowie die neue Homepage und deutliche Erweiterung des möglichen Feedbacks mit unserem elektronischen Periodikum schon bemerkt. Dieses Heft wird mit dem Beitrag eröffnet, der eine ausführliche Begründung des Begriffs „Kultur des lebenslangen Lernens“ angibt und einschlägige sozial-pädagogische Realien untersucht. Hiermit wird noch ein methodologischer Blickwinkel auf die Bildung im Laufe des ganzen Lebens angeboten. Anhand der ausländischen Quellen ist in dieser Ausgabe der für die heimischen Pädagogik neue Terminus „Tiefenansatz“ bezüglich der Bildung dargelegt. Das Wesen dieses Ansatzes und seine Entwicklungsrichtungen werden sehr eingehend in der internationalen Bildungstheorie und –praxis analysiert. Von besonderem Interesse für Linguisten sei der translatologische und interpretierende Aspekt dieses Terminus im russischen wissenschaftlich-pädagogischen Kontext.

Viel Aufmerksamkeit ist diesmal der Rolle der Universitäten im Werden des modernen Systems des lebenslangen Lernens gewidmet. In den Artikeln der einheimischen und ausländischen Verfasser findet unser Leser die Informationen über  die internationalen zwischenuniversitären Bildungsprojekte für Austausch und Verbreitung von den innovativen Technologien und Strategien des lebenslangen Lernens; die Angaben über die Präsenz der russischen Universitäten in den Projekten zur Formung des europäischen Bildungsraums; Schilderung verschiedener Szenarios der Anerkennung seitens klassischer Universitäten der Studienleistungen anhand der frei zugänglichen Ressourcen. Zugleich wird die Beschreibung der heimischen Erfahrungen einer vielseitigen Partnerschaft der Universität und der Schule im regionalen System des lebenslangen Lernens dargestellt. Der Inhalt und  die Perspektiven der Modernisierung der pädagogischen Bildung sind auch am Beispiel einer föderalen Universität gezeigt. Der Problemkreis der Inhalts- und Infrastrukturerneuerung der pädagogischen Bildung sind im Kontext der ursprünglich im System der Ingenieurausbildung realisierten CDIO-Standards ergründet.

Die aktuelle Ausgabe unserer Zeitschrift enthält eine Reihe der innovativen Modellierungsmuster im Bereich des lebenslangen Lernens. Darunter ist das Modell der pädagogischen Komponente in der Hochschulbildung vorgelegt. Das Modell der kontinuierlichen psychologischen Bildung schließt neben dem traditionellen Studium der Psychologie an einer Hochschule auch das Lernen ihrer Anfänge von den Kindern im Vorschul-, Grundschul- und Mittelschulalter sowie Realisierung der gerontologischen Bildungsprogramme ein. Außerdem wird eine neue Einsicht in den Ausbau des Systems des lebenslangen Lernens für Behinderte als besondere Sozialgruppe vorgeschlagen.

Ein Teil der Materialien ist für weitere Diskussion unter den Fachleuten bestimmt. Zu einer Polemik geeignet erscheint das Problem der Wesensgrenzen der Schule als eines Sozialinstituts  unter den Bedingungen der Bildungsreform. Die Aufmerksamkeit der wissenschaftlich-pädagogischen Öffentlichkeit wird auf die Entwicklung im Schulsystem der Organisationspatologien und auf das Verlustrisiko ihrer Identität als kulturell-historischer Ausbildungsform gelenkt. Eine gemeinsame schöpferische Entwicklung verlangen die problemauslösenden Betrachtungen über den Berufsstandard des Pädagogen und mögliche Wege der Lehrkräftevorbereitung auf die lebenslange Selbstentfaltung. Die Wiederaufnahme des Themas der Erziehung als wertvolles Bildungselement ist im Sinne des theoretischen Nachlasses vom Akademiemitglied I.P.Iwanow behandelt, dem Autor der „Pädagogik der gemeinsamen Sorge“, die hypothetisch als eine der Ressourcen des 21.Jhs auszuwerten ist. Humanistische Verhältnisse einer schöpferischen Gemeinschaft zwischen den Generationen sind als ein für heutige Bildung optimaler Typ der erzieherischen Beziehungen dargestellt.

Wie es schon üblich geworden ist, bedanken wir uns bei allen Rezensenten und aktiven Site-Besuchern für das Interesse an unseren Publikationen und freuen uns auf neue Beiträge.


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DOI: http://dx.doi.org/10.15393/j5.art.2014.2282