Woropajew M. Organisationspathologien und Identitätsgrenzen der Schule als einer kulturell-historischen Gestaltungsform // Lebensbegleitendes Lernen. № 1 (5), 2014, DOI: 10.15393/j5.art.2014.2268


Ausgabe 1 (5)

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Organisationspathologien und Identitätsgrenzen der Schule als einer kulturell-historischen Gestaltungsform

Woropajew M W
,
vrpmv@mail.ru
Schlagwörter:
Schule
Identität der Schule
Innovation
Organisationspathologie
Variofikation
Zusammenfassung: Der Artikel behandelt das Problem der Schranken und Grenzen bei der Wesens- und Formänderung der Schule als eines Elementes des sozialen Instituts bei der Ausbildungsreform. Die Schule wird als eine normativ-bedingte Einheitsstruktur und eine reale Struktur begriffen. Sie bildet sich aus der Gesamtheit der sachlichen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Es wird auf die wesentlichen Merkmale der Schule hingewiesen: primäre (räumlicher Aufenthaltsort, Zugehörigkeit dem territorialen Ausbildungssystem, Verwendung der Bildungstechnologien) sowie sekundäre (zeitliche Tätigkeitsstruktur, Orientierung auf Kinder und Jugendliche, Anwendung des (klassen-unterrichtlichen) Gruppenlernprozesses). Unter anderem wird der Begriff der Organisationspathologie in der gegenwärtigen heimischen Schule erörtert: nachhaltige schwache quantitative und qualitative Leistungen, die dem Föderalen Staatlichen Ausbildungsstandard gemäß sein sollen. Die Gründe der schwersten Organisationspathologien der Schule werden als kritische Nichtübereinstimmung jeder der Hauptfaktoren, die die von der Schule ausgeführten Funktionen im Rahmen des sozialen Instituts bedingen. Unter diesen Faktoren sind folgende zu erwähnen: menschliche (Lernende und Lehrende), materiell-technische, Finanz- und Wirtschaftsressourcen, institutionell-normative Strukturen und Verwaltung.
Auf Grund der Analyse von aktuellen normativen Dokumenten in der Ausbildungsbranche ist festgestellt, dass sie die Ursache der beträchtlichen Organisationspathologien werden können. Davon zeugen die Beispiele der Variofikationen, d.h. Pathologien in der Innovationsform. Zwei Typen der Organisationspathologien der Schule werden im Artikel beschrieben: die „Wolkenschule“ und die „Inferno-Schule“. Die Unmöglichkeit der Existenz der Schule in ihrer jetztiger Form ist durch Systemlosigkeit, verheerende Handlungen der Ausbildungsverwaltung, nicht aber durch das Wesen der Schule selbst verursacht. Nachgewiesen wird im Artikel auch die Meinung, dass eine radikale Reform der Schule und überdies der Ersatz der Schule als kulturell-historischer Institution zur nicht minder radikalen Gesellschaftswandlung führen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.15393/j5.art.2014.2268